Eins vorweg: wir sind davon überzeugt, daß sowohl das pferdegestützte Coaching als auch das Walk & Talk sehr effektive Methoden zum coachen sind -weil diese aktiven Prozesse so wertvoll sind. In den letzten Jahren habe ich viele Fortbildungen und auch eigene Erfahrungen gemacht. Es gibt eine anerkannte Form der „Therapie“, das EMDR. Letztendlich geht es hierbei darum, durch (Augen-) Bewegung beide Gehirnhälften wieder miteinander zu verbinden. Viele Menschen sind entweder sehr rational oder aber emotional. Darum fällt es vielen oft schwer, das Große Ganze zu erkennen und gute Entscheidungen zu treffen. Und wie beim klassischen EMDR hat auch körperliche Bewegung den gleichen Effekt (darum tut so vielen Menschen übrigens auch Reiten so gut) – nicht umsonst heißt es „lass es dir mal durch den Kopf gehen“. Natürlich können wir auch ohne Pferd vieles erarbeiten – halt möglichst „aktiv“, draußen und gerne zumindest im Beisein der Pferde. Und übrigens sind auch Hunde eine schöne Ergänzung, besonders im Walk & Talk.
Pferdegestütztes Coaching:
Was ist das überhaupt?!
Beim Coaching geht es grundsätzlich darum, begleitet von einem Coach selbst neue Ansätze für die aktuelle Lebenssituation zu finden. Und beim pferdegestützten Coaching hat man bei diesem Prozess nicht nur einen menschlichen Coach an seiner Seite, sondern auch noch ein Pferd, das einem wertvolle Impulse gibt.
Und wie läuft so ein pferdegestütztes Coaching ab?
Gemeinsam besprechen wir zu Beginn das persönliche Anliegen (oft schon im Beisein der Pferde). Und dann wird das Anliegen symbolisch auf dem Platz aufgebaut, mal ganz individuell, mal vorgegeben. Allein dadurch starten schon aktive, kreative Prozesse (man kommt in „Bewegung“). Und zusammen mit dem Pferd wird es dann „bearbeitet“: der Kunde schaut sich gemeinsam mit dem Pferd seine Themen an, läuft drum herum oder hinüber, mal frei, mal an der Hand. Ich nenne es gern LEBENdiges erLEBEN mit Pferd, denn durch die inneren und äußeren Impulse entstehen lebendige Erinnerungen, auf die im Alltag leicht und nachhaltig zurück gegriffen werden kann. Ich als Coach beobachte das Geschehen von außen. Die Pferde reagieren auf das, was dabei im Inneren des Kunden passiert – oft auch unbewusst – und spiegeln dies durch ihr Verhalten. Und hinterher oder auch dabei sprechen wir dann gemeinsam darüber.
Ok. Doch am aller wichtigsten: wofür ist das gut (also welche Themen kann ich mir auf diese Weise anschauen)?!
Die für mich bewegensten Themen waren: Wo steh ich grade, wo will ich hin (privat oder beruflich)? Ängste (hab ich doch gar nicht!), Vergebung, Perspektiv-Wechsel, eigene Wahrnehmung, Gedankengefängnisse, bewusste Entscheidungen, sowie viele Möglichkeit in Bezug auf unsere Achtsamkeit (z.B. Stressauslöser erkennen und auflösen). Außerdem hatte ich auch bewegende Erlebnisse mit Kunden, wenn es um das eigenen Ego ging oder Abgrenzung, um Klarheit, Sinn und Selbstheilung. Es ist einfach faszinierend, was wir durch das bewusste Sein mit den Pferden erleben und vor allem daraus lernen können.
Und auch nicht ganz unwichtig: für wen ist das pferdegestützte Coaching geeignet?!
Für alle. Wirklich. Ja, Pferde sprechen natürlich oft vor allem Frauen an. Doch grade Männer können so viel daraus mitnehmen – vielleicht sogar grade, weil sie emotional nicht so nah dran sind am Pferd. Man braucht dafür auch überhaupt keine Pferde-Erfahrung. Und selbst, wenn man Respekt vor diesen großen Tieren hat, kann man allein daran schon sehr wachsen. Ich hab schon tolle Dinge im Coaching mit Kindern erlebt, und auch für Gruppen kann es richtig hilfreich und teambildend sein.
Walk & Talk:
Wie der Name sagt: wir gehen spazieren und reden ~ klingt nach so wenig und ist doch so effektiv! Früher sind viele Familien besonders am Wochenende zusammen spazieren gegangen – denn in Bewegung bekommen wir oft ganz neue und friedliche Impulse, können ganz anders miteinander kommunizieren und auch Lösungen finden. Genau das nutzen wir beim Walk & Talk. Wenn Pferde oder Hunde mit dabei sind, können sie zusätzlich wertvolle Impulse geben – wie sicher bist du in deiner „Führung“ (und bist du dir eigentlich darüber bewusst, was wir alles „führen“??), ist das, was du sagst, auch das, was du fühlst, und wie fokussiert und konzentriert bist du?! Beim Laufen können wir wirklich die unterschiedlichsten Themen mit auf den Weg nehmen ~ und wenn du erst mal in Bewegung bist, kommen auch die Ideen, Erkenntnisse und Lösungen.
Mit dem pferdegestützten Coaching und auch dem Walk & Talk möchten wir Menschen helfen, ihre Widerstandsfähigkeit und Belastbarkeit (Resilienz) zu stärken – Träume verwirklichen, Optimismus stärken, (Blick-) Richtung verändern (womit wir wieder beim TOR sind).
Während den Fortbildungen habe ich wirklich alle pferdegestützten Übungen selbst ausprobiert (sowohl aus der Sicht des Coaches, als auch aus Sicht des Kunden!) und dabei unendlich viel dazu gelernt – trotz über 35 jähriger Pferde-Erfahrung. Wie die Pferde auf ihre ganz eigene Art und Weise Gefühle reflektieren und Impulse in den Menschen wecken, ist immer wieder beeindruckend. Die pferdegestützte Coaching-Arbeit kann eine große Hilfe im Leben vieler Menschen sein. Und auch für Pferde-Menschen ist es eine große Chance, um sie gezielt bei Themen mit ihrem eigenen Pferd zu unterstützen. Hier gibt es im Coaching viele Ansätze, um das Miteinander wieder harmonischer werden zu lassen.
Durch dieses bildhafte, bewegte und lebendige Erleben, möglichst gemeinsam mit dem Pferd, fällt es dann leichter, das Erlebte und Gelernte im Alltag umzusetzen und wieder abzurufen. Letztendlich muß man es tatsächlich einfach erleben! Seid mutig – vor allem ihr Männer – und probiert es mal aus!